Kongress

50. ADKA-Jahreskongress:
Gestalten Sie das Programm mit! Noch bis Sonntag, 09. Feburar 2025, können Sie ihr Abstract einreichen.

Wissenschaft und AMTS im Fokus

Das Wissenschaftsreferat

Das Wissenschaftsreferat der ADKA widmet sich der Bearbeitung von Fragestellungen zur Arzneimitteltherapiesicherheit aus der Perspektive von Krankenhausapotheker*innen. Des Weiteren unterstützt dieses Referat die klinisch-pharmazeutische Praxis, die Entwicklung von Standards und trägt dadurch zur Förderung des interprofessionellen Austauschs in der Praxis sowie im berufspolitischen Umfeld bei. Des Weiteren soll es dazu beitragen, die Rolle der Krankenhausapotheker*innen zu definieren, das Spektrum der klinisch-pharmazeutischen Tätigkeiten sowie der gesamten Krankenhauspharmazie im Kontext der Arzneimitteltherapiesicherheit zu beschreiben und weiterzuentwickeln. Im engen Austausch mit den Ausschüssen und Gremien der ADKA konzentrieren wir uns auf die Rolle der Krankenhausapotheker*innen im Gesundheitssystem und haben uns zum Ziel gesetzt, unser Engagement für die Arzneimitteltherapiesicherheit weiter auszubauen. In enger Vernetzung und Kooperation mit den Ausschüssen und Gremien der ADKA wird die bereits hervorragend geleistete Arbeit fortgeführt, vertieft und gegebenenfalls durch das Wissenschaftsreferat projektbezogen unterstützt bzw. koordiniert. Zu den Aufgaben des Wissenschaftsreferats gehört es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu sammeln und zu unterstützen diese in der Praxis zu etablieren, beispielsweise durch Standardisierung oder die Bereitstellung von Arbeitshilfen. .

In der Funktion des Wissenschaftsreferates erfolgt eine Unterstützung der ADKA bzw. der ADKA-Ausschüsse und Gremien. Diese erstreckt sich auf die nachfolgend aufgeführten Bereiche:

  • Zusammenarbeit mit ADKA-Landesverbänden / -Ausschüssen /themenspezifischen Projektgruppen
  • Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Komitee der ADKA (WiKo)
  • Begleitung und Unterstützung multiprofessioneller Projekte, beispielsweise Aktionsplan AMTS
  • Projektbezogene Zusammenarbeit mit weiteren Fachverbänden /Fachgesellschaften /Leilinienarbeit
  • Beteiligung an und Unterstützung von Forschungsprojekten
  • Konzeption und Durchführung von wissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsangeboten

Daneben sind die Qualitätssicherung unserer Prozesse, der intensive und regelmäßige Austausch untereinander sowie eine gute Vernetzung und Kommunikation mit anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen wichtige Grundelemente der Arbeit im neu gegründeten Referat.

Den Stellenwert der klinisch-pharmazeutischen Tätigkeiten im Krankenhaus im Kontext der Arzneimitteltherapiesicherheit herauszustellen und weiterzuentwickeln, ist für unseren Berufsstand von großer Bedeutung. Die Gründung eines Wissenschaftsreferates in der ADKA ist eine anspruchsvolle Aufgabe, mit der es gelingen kann, die klinisch-pharmazeutische Praxis mit berufspolitischen Aspekten zu verbinden.1

1 Interview mit Dr. Heike Hilgarth, Wissenschaftsreferentin der ADKA aus Krankenhauspharmazie 2022; 43(12):467-468

Im Rahmen des ADKA-Standards-Projektes erfolgt die Erarbeitung und systematische Darstellung von Empfehlungen zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit im klinisch-pharmazeutischen Alltag. Dies soll Krankenhausapotheken als Entscheidungsgrundlage/Handlungsempfehlung für eine angemessene und evidenzbasierte Vorgehensweisen und Maßnahmen bei der Versorgung von Patient*innen mit Arzneimitteln und klinisch pharmazeutischen Dienstleistungen dienen.

Im Fokus der diesjährigen Aktivitäten der ADKA steht die Erstellung von ADKA-Standards in den Bereichen Aufnahme- und Entlassmanagement sowie für die Betreuung während des stationären Aufenthaltes.  Das Projekt wird durch die ADKA-Wissenschaftsreferentin Dr. Heike Hilgarth begleitet und von erfahrenen Apotheker*innen geleitet.

Die ADKA-Arbeitshilfen (ehemals KAMPI) sind als nützliche Übersichten für den klinisch-pharmazeutischen Alltag konzipiert. Hierzu werden die verfügbaren Standards durch kleine Arbeitsgruppen aktualisiert, und die Ergebnisse werden den ADKA-Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

  • Projektgruppe Ethik in der Krankenhauspharmazie (gestartet 10/23)

Ethische Fragestellungen gewinnen zunehmend auch in der Pharmazie an Bedeutung, werden aber durch die Fachverbände bisher kaum beachtet und bearbeitet. Sensibilisierung der Mitglieder für ethische Fragestellungen. Erarbeitung von Vorschlägen für die dauerhafte Bearbeitung ethischer Fragestellungen in der ADKA

  • Projektgruppe Telepharmazie (02-10/ 2024)

In internationalen als auch nationalen Arbeiten wird über die erfolgreiche Etablierung der Telepharmazie berichtet.

Ziel dieses Positionspapiers ist es, die Telepharmazie aus Sicht der Krankenhausapotheker*innen zu definieren und Anforderungen und Rahmenbedingungen für die Umsetzung und Implementierung telepharmazeutischer Dienstleistungen zu identifizieren und zu beschreiben.

ADKA-Positionspapier Telepharmazie

  • Projektgruppe MERIS-Score | ADKA-LV Sachsen (beendet)

Im Rahmen einer Punkt-Prävalenzuntersuchung wurde der Anteil der Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für arzneimittelbezogene Probleme bei Aufnahme ins Krankenhaus multizentrisch unter Anwendung eines Medikationsrisiko-Tools erfasst.

Bei 32% (279/875) der Patient*innen wurde ein erhöhtes Risiko für Arzneimittel-bezogene Probleme mittels Scoring-Tool (Meris-Score >12-Gruppe) ermittelt. 

Die Priorisierung mit Hilfe eines Scoring-Tools erweist sich bei den derzeit noch nicht regelhaft etablierten pharmazeutischen Dienstleistungen in sächsischen Krankenhäusern als besonders relevant, um Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für arzneimittelbezogene Probleme frühzeitig zu identifizieren.

Weiter zur Publikation

 

In enger Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaftsreferentin und dem wissenschaftlichen Komitee der ADKA werden gemeinsam Maßnahmen zur Förderung der Wissenschaftlichkeit erarbeitet und die Darstellung der Wissenschaftlichkeit nach außen konsequent gefördert. Hier ist die strategische und organisatorische Beteiligung an wissenschaftlichen Veranstaltungen der ADKA (z.B. Gemeinsame Doktorandentagung für Klinische Pharmazie) oder weiteren ADKA-eigenen Fortbildungsformaten (z.B. „ADKA schafft Wissen“, „How-To“-Webinar-Reihe) zu nennen.

Das Wissenschaftsreferat unterstützt das WiKo projektbezogen bei Bedarf und  in der Organisation und inhaltlichen Planung des wissenschaftlichen Kongress.

Im aktuellen 5. Aktionsplan für AMTS sind insgesamt 42 Maßnahmen gelistet. Wovon 15 Maßnahmen unter Beteiligung der ADKA AMTS-Beauftragten, des Wissenschaftsreferates oder ADKA-Vertreter*innen bearbeitet werden bzw. worden.  

Der aktuelle Stand zu den Maßnahmen kann auf der Seite der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (https://www.akdae.de/amts/aktionsplan/aktionsplan-2021-2024) eingesehen werden.  

  • Maßnahme 5 (in Bearbeitung)
    Erstellung von Informationsmaterialien für Patientinnen und Patienten zur Arzneimitteltherapie im Krankenhaus für die Öffentlichkeitsarbeit, z. B. online abrufbare Patientenflyer, Poster zum Thema AMTS, standardisierte Information über die Arzneimitteltherapie im Krankenhaus 
  • Maßnahme 7 (abgeschlossen)
    Workshop zur Verbesserung der zentralen Erfassung von Medikationsfehlern, die an weitere Akteure gemeldet werden, z. B. Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren, CIRS-Einrichtungen.
  • Maßnahme 16 (in Bearbeitung)
    Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Listen für Hochrisikoarzneimittel.
  • Maßnahme 20 (abgeschlossen)
    Workshops zur Erarbeitung von Qualitätszielen und möglichen AMTS-Indikatoren zur Messung von AMTS im ambulanten und stationären Sektor, in Einrichtungen der Langzeitpflege und für die sektorenübergreifende Behandlung.
  • Maßnahme 23 (zurückgestellt) 
    Workshop zu Erfahrungen mit dem Einsatz und der Akzeptanz der elektronischen Patientenakte im Hinblick auf AMTS-Aspekte.   
  • Maßnahme 24 (in Bearbeitung)
    Workshop zur Entwicklung von Anforderungen an elektronische Systeme und deren Einsatz zur Förderung der AMTS im Krankenhaus.
  • Maßnahme 25  (in Bearbeitung)
    Weiterentwicklung der Lösungsansätze zur Verbesserung der elektronischen Arzneimitteldokumentation im Krankenhaus auf Grundlage der Ergebnisse von Maßnahme [24].
  • Maßnahme 26 (abgeschlossen)
    Erhebung zu Hemmnissen und Ressourcenbedarf für die elektronische Unterstützung im Medikationsprozess in Krankenhäusern und Ableitung von Empfehlungen, z. B. Closed Loop Medication Management (CLMM).
  • Maßnahme 27 
    Workshop zur Entwicklung einer Handlungsempfehlung für die ärztliche Anamnese, Aufklärung und Dokumentation der Arzneimitteltherapie 
  • Maßnahme 28 
    Entwicklung einer Checkliste für die Verordnung und Anwendung von Arzneimitteln der Bedarfsmedikation 
  • Maßnahme 29 (in Bearbeitung)
    Entwicklung eines Leitfadens zur Failure-Mode-and-Effect-Analysis (FMEA) für die Analyse und Optimierung des Arzneimitteltherapieprozesses.  
  • Maßnahme 31 (in Bearbeitung)
    Modellprojekt mit vorbereitendem Workshop zur Implementierung und Evaluierung einer Interventionsstrategie zur Verbesserung der AMTS bei Patienten und Patientinnen mit oraler Tumortherapie (Finanzierungsvorbehalt)
  • Maßnahme 32 (in Bearbeitung)
    Erhebung des Sachstands zum Einsatz von Maßnahmen zur Vermeidung einer versehentlich intrathekalen Gabe von Vincristin 
  • Maßnahme 35 (abgeschlossen) 
    Sichere Anwendung von Mischinfusionen: Erhebung zu üblichen Mischinfusionen und Überprüfung auf pharmazeutische und pharmakologische Eignung sowie Ableitung von Empfehlungen. 
  • Maßnahme 40 
    Workshop zu Erfahrungen bei der Nutzung bzw. Implementierung des BMP/eMP im Krankenhaus und Erstellung von Verbesserungsvorschlägen insbesondere unter Einbeziehung der Krankenhausapotheken bei Aufnahme in und Entlassung aus dem Krankenhaus (Schnittstellenmanagement) 

Die erfolgreiche Umsetzung der aufgeführten Projekte ist maßgeblich auf das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder und der Beauftragten zurückzuführen, die ihre Erfahrungen und Kompetenzen in die Projekte einbringen. Für diese hervorragende Unterstützung möchten wir allen beteiligten Kolleg*innen sowie den Vorgesetzten unseren Dank aussprechen.

 

In Kooperation mit verschiedenen Fachgesellschaften entwickeln Vertreter*innen der ADKA und das Wissenschaftsreferat im Rahmen gemeinsamer Projekte Empfehlungen und arbeiten an der Erstellung von Leitlinien mit. 

Im Jahr 2023 konnte in einer gemeinsamen Projektgruppe der ADKA und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) eine Publikation zu Standardkonzentrationen für Dauerinfusionen bei Erwachsenen auf der Intensivstation initiiert und finalisiert werden. Für weiterführende Informationen wird auf die Publikation "Empfehlungen zu Standardkonzentrationen für die kontinuierliche Infusion auf Intensivstationen (Standardkonzentrationsliste Dauerinfusionen)" in der Krankenhauspharmazie 2023;44:393–9 verwiesen bzw. auf die Homepage der DIVI.

Leitlinien

In multiprofessionellen Arbeitsgruppen bringen Vetreter*innen der  Krankenhausapotheker*innen ihre Erfahrungen und fachliche Expertise in die Erstellung von Leitlinien ein.

Im Rahmen der AWMF-Mitgliedschaft wurden die nachfolgenden Leitlinien gemeinsam erarbeitet, wie beispielsweise folgende:

  • S3-Leitlinie Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen
  • S3-Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen (HWI)
  • S3-Leitlinie Langzeitanwendung von Opioiden bei chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen (LONTS)
  • S2k-Leitlinie Arzneimitteltherapie bei Multimorbidität - Living Guideline
  • S1-Leitlinie Ambulante parenterale Antiinfektivatherapie (APAT)

Eine aktuelle und vollständige Übersicht der Leitlinien, inklusive weiterführender Links, finden Sie unter im Reiter > Wissenschaft >  unter dem Punkt "AWMF-Mitgliedschaft und Beteiligung bei der Erstellung von Leitlinien"

  • Interpolar-Projekt

Im Projekt Interpolar ( INTERventional POLypharmacy – drug interActions – Risks) der Medizininformatik-Initiative mit Beteiligung von 20 Partnern aus Wissenschaft, Forschung und Gesundheitswesen, darunter 15 Universitätskliniken, ist die ADKA assoziierter Partner und unterstützt fachlich und inhaltlich im Projekt. Im Use Case INTERPOLAR arbeiten die vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative daran, IT-Lösungen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu entwickeln.

Weiter zur Webseite des Interpolar-Projekts

  • PHArMKid

Die ADKA nimmt aktiv als Konsortial-Partner im PHArMKid- Projekt (Praxisnahe Handlungsempfehlungen zur Anwendung und Zubereitung von Medikamenten bei Kindern) neben dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V., Kindernetzwerk e. V. und Techniker Krankenkasse teil. Im PHArMKid-Projekt sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Anwendung und Zubereitung von relevanten Arzneimitteln erarbeitet werden, mit dem Ziel, die individuelle Zubereitung und die sichere Anwendung von Arzneimitteln insbesondere an den Schnittstellen noch weiter zu verbessern

Weiter zur Webseite des PHArMKid-Projekts


Haben Sie Fragen zum PHArMKid-Projekt?

Dann schreiben Sie uns unter pharmkid(at)adka.de.

Das Wissenschaftsreferat fördert sowohl die Ausrichtung des wissenschaftlichen Kongresses als auch die Durchführung von Veranstaltungen, die ein anspruchsvolles Angebot zur Fort- und Weiterbildung bieten.

Ein besonderes Projekt ist die "Gemeinsame Doktorandentagung Klinische Pharmazie“. Sie richtet sich an alle Doktorand*innen und Betreuer*innen im Bereich der Klinischen Pharmazie und bietet eine hervorragende Plattform für den fachlichen Austausch, zur Vernetzung und der Präsentation aktueller Forschungsarbeiten.

Weiter zur Doktorandentagung

Unsere Veranstaltungen finden Sie hier.

Sie haben Fragen an das ADKA-Wissenschaftsreferat oder sind an einer Zusammenarbeit interessiert?

Bitte schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an!

 

Dr. Heike Hilgarth
Dr. Heike Hilgarth
ADKA - Akademie gGmbH
Alt-Moabit 96
DE-10559 Berlin
+49 30 39480-018
Hauptstadtbüro
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ADKA - Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker e.V.
Alt-Moabit 96
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